Once, when I picked up a book from the local library, the librarian asked to tell her what I thought about the book when I would bring it back. Well, why not write a few lines about all the books I read so everybody could see what I thought about it? I'm often also happy to have friends recommend a certain book or tell me this and that is not really worth reading. I won't comment about the tons of books I have read so far, but about books I read from now on.
highly recommended | sehr empfohlen | |
good reading | gutes lesematerial | |
average | durchschnittlich | |
not too interesting | nicht allzu interessant | |
recommended not to read it | empfehlung das buch nicht zu lesen |
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title | Drohnenland |
author | Tom Hillenbrand |
ISBN-10 | 3-462-04662-4 |
ISBN-13 | 978-3-462-04662-5 |
ASIN | |
rating | |
date | 2014-Dec-23 |
Aart van der Westerhuizen ist ein Emittler für Europol. Er soll den Mord am Abgeordneten Vittorio Pazzi aufklären. Normalerweise ist ein Mord binnen maximal 24 Stunden restlos aufgeklärt. Bei Pazzi dauert es allerdings etwas länger, denn er wurde in einem Feld, an einem verlassenen Ort erschossen. Und dort ist die allgegenwärtige Ueberwachung weniger ausgeprägt. Allerdings glaubt Aart, dass mehr hinter diesem Mord steckt und im Zusammenhang mit weiteren Todesfällen betrachtet werden muss, auch wenn die Beweislage eindeutig erscheint.
Was dieses Buch auszeichnet und heute absolut lesenswert macht ist weniger die Geschichte selbst, als das drum herum. Ich wage aber zu behaupten, dass dieses Buch in 20-30 Jahren überhaupt nicht mehr lesenswert sein wird, weil bis dahin vieles von dem, was jetzt noch futuristisch, ungewöhnlich und unerhört tönt, Alltag und ganz normal sein wird.
Die Leute tragen alle Specs. Darauf rufen sie ständig Informationen aller Art ab. Autos fahren autonom und ohne dass ein Mensch sie lenken muss. Pakete, wichtige Mitteilungen etc. werden von Drohnen ausgeliefert und Ueberwachungsdrohnen sowie -kameras sind allgegenwärtig. Zudem sind all diese Unmengen von Informationen zusammengelinkt und werden laufend von mächtigen Computern ausgewertet. Es ist dem Ueberwachungsstaat zum Beispiel binnen Sekunden möglich, von einem x-beliebigen Bürger die Wahrscheinlichkeit errechnen zu lassen wie er wählen und abstimmen wird, ob er in seinem Leben strafffällig wird, wo er voraussichtlich seinen nächsten Urlaub verbringt und mit wem, was er am nächsten Tag zu Mittag essen wird, etc. Im totalen Ueberwachungsstaat kennt der Computer die Menschen besser als sie sich selber. Das birgt aber auch immense Gefahren.
Utopie? Nein, wir steuern heute wirklich mit Vollgas auf diese Zukunft zu. Eine enorme Fülle an Informationen über jeden Einzelnen ist heutzutage bereits vorhanden (Mobiltelephon, Facebook, Treuekarten, Internetbestellungen, EMail, Fitnessarmband, ...). Die einzelnen Dateninseln sind nur noch nicht so gut miteinander verbunden. Viele der beschriebenen Technologien existieren bereits: Was im Buch als Specs bezeichnet wird ist heute die als "Google Glass" bekannte Brille. Selbstfahrende Autos gibt es ebenfalls; noch nicht auf öffentlichen Strassen, aber in mindestens einer Stadt in den USA sowie auf Firmengeländen wird diese Technologie heute auch ausserhalb der Labors getestet. Sowohl Amazon (Buchauslieferungen auf Stadtgebiet) als auch Google (in Australien) sezten mindestens testweise Transportdrohnen ein. Für Land- und Gebäudevermessungen werden Drohnen bereits seit einiger Zeit eingesetzt und mindestens in Teilen der USA wird auch Ueberwachung damit getrieben. Fest installierte Ueberwachungskameras begegnen uns an immer mehr Orten (Bahn, Bus, öffentliche Plätze und Gebäude, Restaurants, ...), teils auch mit Gesichtserkennung und Messung der Körpertemperatur (Flughafen). Wer die Szenarien im Buch als weltfremd und übertrieben abtut, versteht nicht, wohin sich unsere Zivilisation bewegt. Drohnenland gibt uns einen Vorgeschmack darauf.